Hand-Werk

Das Bildungsjahr 2021/22 stand unter dem Bildungsschwerpunkt „Hautnah-warum Berührungen wichtig sind“. Dies geschah nicht unter der ausdrücklichen Benennung, sondern in einer niederschwelligen Art und Weise, die es erlaubt hat, die gewohnten Abläufe im Wesentlichen beizubehalten.

Vor dem Horizont der berührungsfernen Situation in der Coronakrise, war es Ziel die zwischenmenschliche Bedeutung von Tastsinn und Berührungen in den Mittelpunkt zu stellen, zumal sie Kompetenzen sind, an deren Entwicklung die Gesamtentwicklung des Kindes abgelesen werden kann. Daraus folgt, dass ein Stocken dieser Entwicklung sich ebenfalls in Konflikten von Nähe und Distanz zeigt.

Greifen und Begreifen hängen zusammen und sind zunächst nicht in einem übertragenen Sinne zu sehen, sondern ganz grundlegend und konkret in der physischen Bedeutung des Wortes.

Beispielsweise während Aufenthalten im Freien kamen die Kinder einerseits in  Kontakt mit der Natur, sie ertasteten Blätter im Wald und spürten deren Struktur und Konturen. Andererseits machten sie eine Selbsterfahrung mit der eigenen Hand, machten sich bewusst, wie sie aussieht und wie sie sich von anderen unterscheidet. In Drucktechnik schufen sie Bilder in Anlehnung an Andy Warhols berühmte Darstellung Marilyn Monroes und bildeten aus Ton Skulpturen von Händen.

Für die Pädagog*innen bedeutete die Umsetzung der Elemente eine neue Erfahrung als Team und stellte einen Mehrwert insofern dar als sie in der Methodik die Bedürfnisse der Kinder feststellen und darauf eingehen konnten. Dies wurde durch die Prozesshaftigkeit des Projektes gruppendynamisch verstärkt.

Seitens der Kinder wurden die Impulse mit großer Selbstverständlichkeit aufgenommen.

Unter dem Motto Hand-Werk verstehen wir eine schöpferische Perspektive, in der die Hände eine theoretisch wichtige Rolle und eine praktisch wichtige Funktion einnehmen. Bildung wird in diesem Zusammenhang im eigentlichen Sinne des Wortes ganz konkret verstanden: als bildend und kulturschaffend, das Werk empfängt in dieser Betrachtungsweise eine personale Dimension des schöpferisch tätigen Kindes.

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